Ponderosa Candice Breitz
Ansicht des Werkes Love Story von Candice Breitz aus dem Jahre 2016

Candice Breitz: Ponderosa

Das Kunstmuseum Stuttgart präsentierte mit »Ponderosa« einen retrospektiven Überblick zum Werk von Candice Breitz (*1972 in Johannesburg, Südafrika). Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht oft die Auseinandersetzung mit den komplexen Prozessen, die den Menschen in seinem jeweiligen sozialen und kulturellen Kontext prägen, wobei die bekanntesten Werke den Einfluss populärer Massenkultur auf die Identitätsbildung des Einzelnen untersuchen.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung bildeten Arbeiten, die sich mit der Wirkung von Popmusik auf ihre Zuhörer:innen beschäftigen. Den Auftakt bildete die Installation »Babel Series« (1999), bei der Breitz Musikvideos auf einzelne Silben reduziert, die fortlaufend als stotternde Loops abgespielt werden. Außerdem wurden Arbeiten gezeigt, bei denen Breitz auf Hollywood-Filmmaterial zurückgreift. In der zweiteiligen Found-Footage-Arbeit »Mother + Father« (2005) etwa dekonstruiert sie die Rollenbilder von Eltern aus Blockbusterfilmen, um damit deren Einfluss auf unsere Vorstellung von Familie zu reflektieren.

Eigens für die Ausstellung entwickelte Breitz die Arbeit »Love Story« (2016) – eine Sieben-Kanal-Videoinstallation mit den Hollywood-Schauspieler:innen Alec Baldwin und Julianne Moore. Ausgehend von ausführlichen Interviews mit sechs Geflüchteten widmet sich »Love Story« sowohl Identifikationsmechanismen als auch Bedingungen, unter denen Empathie entsteht.

Kuratorin Ulrike Groos
Co-Kuratorin Carolin Wurzbacher
Gefördert durch Holtzbrinck Publishing Group, Netvico